1
Die großen nachgeordneten Funktionsbereiche Erschließung, Benutzungsdienste und Archivierung setzen alle auf dem Funktionsbereich Bestandsaufbau auf.
2
Das Zitat „A library, if anything, is a collection. If there is no collection, there is no library.“ ist dem Beitrag von Miksa, Francis: The Future of the Reference II: A paradigm of academic library organization. In: Collection & Research Library News (October 1989) S. 780–790, S. 781 entnommen.
3
Vgl. Anderson, Rick: Collections 2021: The Future of the Library Ccollection is not a Collection. In: Serials 24 (3) (2011) S. 211–215, S. 211.
4
Vgl. dazu ausführlich mit weiteren Hinweisen zu Einzelaspekten Enderle, Wilfried: Bibliotheken und die Genese der Sammlungskultur in der frühen Neuzeit. In: Brinzinger, Klaus-Rainer u. a. (Hrsg.): Bibliotheken: Tore zur Welt des Wissens. 101. Deutscher Bibliothekartag in Hamburg 2012, Hildesheim (u. a.) 2013, S. 303–315.
5
Die Begriffe „Bibliothek“ und „Sammlung“ waren über lange Zeit synonym gebraucht worden. Vgl. Navitel, Colette: Bibliotheca selon Morhof. In: Fumaroli, Marc (Hrsg): Les premiers siècles de la République européenne des Lettres. Paris 2005, S. 430 ff.
6
Vgl. Damien, Robert: Bibliothèque et état. Naissance d’une raison politique dans la France du XVIIe siècle. Paris 1995.
7
Hartbecke, Karin (Hrsg.): Zwischen Fürstenwillkür und Menschheitswohl – Gottfried Wilhelm Leibniz als Bibliothekar. In: Zeitschrift für Bibliothekswesen und Bibliographie (Sonderband 95) (2008) S. 13 f. und S. 18.
8
Es ist hier notwendig, zu unterscheiden zwischen einem recht bescheidenen, aber regelmäßig und verlässlich bereit gestellten Grundetat sowie immer wieder erfolgten, recht üppigen, etwaige Ausgabenüberziehungen abdeckende Sonderzuweisungen, wie es in Göttingen öfter der Fall war. Insgesamt war die Finanzausstattung so gut, dass die Universitätsbibliothek Göttingen in vergleichsweise kurzer Zeit zur führenden wissenschaftlichen Bibliothek der Epoche aufsteigen konnte. Vgl. ausführlich: Kind-Doerne, Christiane: Die Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen: ihre Bestände und Einrichtungen in Geschichte und Gegenwart. Wiesbaden 1986.
9
Vgl. Buzas, Ladislaus: Deutsche Bibliotheksgeschichte der Neuzeit (1500–1800). Elemente des Buch-und Bibliothekswesens. Bd. 2. Wiesbaden 1976, S. 129–134.
10
Vgl. hierzu umfassend mit der gesamten Diskussion um die Aufgabenstellung des Fachreferats von seinen Anfängen (1909) bis in die Gegenwart Enderle, Wilfried: Selbstverantwortliche Pflege bibliothekarischer Bestände und Sammlungen. Zu Genese und Funktion wissenschaftlicher Fachreferate in Deutschland 1909–2011. In: BIBLIOTHEK – Forschung und Praxis (nachfolgend zitiert BFP) 36 (1) (2012) S. 24–31.
11
Dies ist sicherlich mit ein Grund, warum die Themen Erwerbungspolitik und Methodik des Bestandsaufbaus sowie die Frage der schriftlichen Abfassung und Offenlegung eines ausgearbeiteten und aktuell gehaltenen Erwerbungsprofils über Jahrzehnte eigentlich bis heute ein Schattendasein führen und führt. Vgl. dazu u. a. die Ausführungen von Griebel, Rolf: Bestandsaufbau und Erwerbungspolitik in universitären Bibliothekssystemen: Versuch einer Standortbestimmung. Berlin 1994, S. 22 ff.
12
Kooperativen Bestandsaufbau gab es in Deutschland schon seit den Reformen Althoffs in Preußen, die durch die Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft nach dem Ersten Weltkrieg und mit besonderem Erfolg durch das Sondersammelgebietsprogramm der Deutschen Forschungsgemeinschaft nach dem Zweiten Weltkrieg fortgesetzt wurden. Auch die im Bibliotheksplan 1973 enthaltenen Aufgabenteilungen zwischen den einzelnen Bibliothekstypen stellt letztlich auf kooperative Sammlungsüberlegungen ab und bezog sogar die öffentlichen Bibliotheken in ein umfassendes Netz der Literaturversorgung ein. Außerdem ermöglichte die Gründung und das rasche Aufblühen der regionalen Bibliotheksverbünde in den 60er- und 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts, die aus ganz anderen Motiven erfolgte, im Bestandsaufbau – dank einer verbesserten bibliographischen Auskunft und darauf aufbauend einer erheblich beschleunigten sowie umfangreicheren Fernleihe – zumindest indirekt eine gewisse Erwerbungskoordination mit sich. Vgl. ganz allgemein zu diesem Zeitraum Mittler, Elmar: Bibliotheken im historischen Prozess. In: Umlauf, Konrad; Gradmann, Stefan (Hrsg.): Handbuch Bibliothek. Geschichte, Aufgaben, Perspektiven. Stuttgart 2012, S. 345–348. Was die Beispiele aus dem Ausland betrifft vgl. näher Dorfmüller, Kurt: Bestandsaufbau an wissenschaftlichen Bibliotheken. Frankfurt a. M. 1989, S. 81–84; frühere Studien zum gleichen Themen finden sich im Liber Bulletin 30: General Assembly. Zürich 1987. Acquisition: Principles, Coordination, Cooperation. Graz 1988 und bei Collins, Judith; Finer, Ruth: National Acquisition Policies and Systems: A comparative study of existing systems and possible models. Wetherby, England 1981 (Im Auftrag der IFLA bearbeitet) zit. nach Dorfmüller (Anm. 12) S. 238. Die Ausnahme bildete das System der überregionalen Literaturversorgung, der sog. Sondersammelgebietsplan der DFG. Vgl. dazu ausführlich weiter unten S. 380 ff.
13
Auch die Ende der 1970er-Jahre im Rahmen der sog. Pittsburgh Library-Fallstudie von Allen Kent erhobenen (und bekannt gemachten) teilweise extrem geringen Benutzungsquoten einzelner Sammlungen führten zu keinem Umdenken. Dazu und zum Sammlungsverhalten bzw. Selbstverständnis bedeutender amerikanischen Universitätsbibliotheken ganz allgemein vgl. ausführlich die Untersuchung von Jones, David E.: Collection Growth in Postwar America: A Critique of Policy and Practice. In: Library Trends. Research Into Practice 61 (3) (2013) S. 587–612. In Deutschland brachte erstmals die Stellungnahme des Wissenschaftsrats zum weiteren Ausbau der Magazinkapazitäten und damit verknüpft die explizite Aufforderung an die Bibliotheken, entbehrliches Schrifttum ab sofort und konsequent auszusondern, eine gewisse Trendwende. Vgl. Wissenschaftsrat: Empfehlungen zum Magazinbedarf wissenschaftlicher Bibliotheken. Köln 1986.
14
Generell zum Thema Bestandsaufbau in der „Hybridbibliothek“ vgl. Kempf, Klaus: Erwerben und Beschaffen in der „Hybridbibliothek“. Lösungsansätze der Bayerischen Staatsbibliothek. In: Entwicklungen und Bestände. Bayerische Bibliotheken im Übergang zum 21. Jahrhundert. Hermann Holzbauer zum 65. Geburtstag. Wiesbaden 2003, S. 35–68.
15
Burda, Hubert: The Digital Wunderkammer. 10 Chapters on the Iconic Turn. München 2011, S. 20.
16
Allein der OPAC der Bayerischen Staatsbibliothek weist bei einer Schlagwortsuche (durchgeführt am 28. Januar 2013) 24 912 einschlägige Werke nach.
17
Wie bereits eine im November 2000 veröffentlichte Studie der University of California in Berkeley feststellte. Vgl. Sasse, Dörte: Nur noch 0,003 Prozent aller Informationen werden gedruckt. US-amerikanische Forscher analysieren weltweite Datenströme. In: Die Welt (1.11.2000) S. 39. Die Untersuchung ist einzusehen über http://www.attitudeweb.be/doc/resources/studies/how_much_information_produced_world_year_en.pdf.
18
Der Begriff Information ist hier in einem sehr weiten Sinne gebraucht. Damit wird keine Aussage zur inhaltlichen Relevanz bzw. zur Qualität der in diese Untersuchung einbezogenen Informationen im weitesten Sinne getroffen.
19
http://germany.emc.com/leadership/programs/digital-universe.htm.
20
Vgl. de Solla Price, Derek: Little Science, Big Science. Frankfurt a. M. 1974. De Solla Price hat sich bei seinen Aussagen auf die Auswertung von Originalveröffentlichungen in Fachzeitschriften gestützt.
21
http://de.wikipedia.org/wiki/Informationsexplosion. Zimmer hingegen geht davon aus, dass sich die Menge wissenschaftlich relevanter Information alle 12 Jahre verdoppelt. Vgl. Zimmer, Dieter E.: Die Bibliothek der Zukunft: Text und Schrift in den Zeiten des Internet. Hamburg 2000, S. 66. Allein in den letzten zwei bis drei Jahren (also in den Jahren 1997–1999) – so zitiert er den namhafte Chemiker Eli M. Noam – wurde z. B. im Bereich der Chemie dank der digitalen Möglichkeiten mehr wissenschaftlich publiziert als im gesamten Zeitraum vor dem 20. Jahrhundert. Vgl. ebd. S. 47.
22
Hier ist nicht die Qualität der Informationsinhalte gemeint.
23
56 % der digitalen Information liegt auf privaten PCs bzw. nach einer neueren Studie wurden im Jahr 2011 75 % aller Informationen durch Individuen erzeugt. Vgl. Sasse (Anm. 17).
24
Vgl. Simon, Theresia: Die Positionierung einer Universitäts- und Hochschulbibliothek in der Wissensgesellschaft. Eine bibliothekspolitische und strategische Betrachtung. Frankfurt a. M. 2006, S. 58 mit Abb. 1.
25
Zu den unterschiedlichen Formen mit weiteren Nachweisen vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstverlag.
26
Vgl. Interview mit Gary Hammel: „World Tonight“, BBC Radio 4 (1. November 1999), zitiert bei: Pinfield, Stephen; Hampson, Andrew: Partnership and Customer Service in the Hybrid Library. In: The New Review of Information and Library Research (1999) S. 115.
27
Dies ist der eigentliche Grund, weswegen sich seit geraumer Zeit mehr und mehr Branchenfremde im Verlags- und Medienwesen tummeln und Mischkonzerne entstehen, die nur noch sehr entfernt, u. U. auch gar nichts mit dem Selbstverständnis und den Aktivitäten eines „klassischen“ Verlags zu tun haben. Vgl. näher zu diesem Phänomen Schiffrin, André: Verlage ohne Verleger: Über die Zukunft der Bücher. Berlin 2000.
28
Amazon hatte im Oktober 2012 bekannt gegeben, dass ab sofort Kunden auch in Deutschland, wie schon seit geraumer Zeit in den USA kostenlos E‑Books entleihen können. Damit tritt der weltgrößte elektronische Buchhändler (und mittlerweile auch von vielen anderen Waren und Produkten) in direkte Konkurrenz vor allem zu den öffentlichen Bibliotheken und deren gerade entwickeltem „Onleihe-Service“ für E‑Books. Vgl.: http://www.androidnext.de/news/amazon-kindle-ebook-verleih-ab-ende-oktober-auch-in-deutschland. Zur sog. Onleihe, dem Ausleihservice für Online-Medien der öffentlichen Bibliotheken im deutschen Sprachraum, vgl. näher: http://de.wikipedia.org/wiki/Onleihe.
29
Vgl. zu diesem Aspekt ausführlich Dugall, Berndt: Bibliotheken zwischen strukturellen Veränderungen, Kosten, Benchmarking und Wettbewerb. In: ABI Technik 33 (2) (2013) S. 86–95, S. 94.
30
Die nichtbibliothekarischen Informationsalternativen haben im „Kerngeschäft“ der US-amerikanischen wissenschaftlichen Bibliotheken, wie z. B. bei der Buchausleihe oder auch den Auskunftsdiensten, deutliche Spuren hinterlassen. Die „klassischen“ Auskunftsdienste sind mit teilweise über 75 %, die Ausleihzahlen mit im Durchschnitt 50 % Rückgang in nur wenigen Jahren dramatisch eingebrochen. Im Detail vgl. Anderson, Rick: The Crisis in Research Librarianship. In: The Journal of Academic Librarianship 37 (4) (2011) S. 289–290; Anderson, Rick: Print on the Margins: Overall circulation as an indicator of library use is less important than the behavior of the individual library user at your college or university. In: Library Journal 136 (11) (2011) S. 38–39; Regazzi, John J.: Constrained? An Analysis of U.S. Academic Library Shifts in Spending, Staffing and Utilization, 1998–2008. In: College & Research Libraries (September 2012) S. 449–468, S. 466 f.
31
Vgl. Brockhaus – Die Enzyklopädie: http://www.brockhaus-enzyklopaedie.de/be21_article.php.
32
Der Begriff „hybrid library“ entspringt einer Umbruchsituation. Er wurde in Großbritannien im Zusammenhang mit der Debatte um eine weitgehende Hochschul- bzw. Bildungsreform und damit einhergehend eine Neuausrichtung der Bibliothekskonzepte bzw. der Neupositionierung der Bibliotheken in einem durch stetig wachsenden Wettbewerb bestimmtes Bildungs- bzw. Wissenschaftsumfeld geboren. Umfassend zur Geschichte des Begriffs und dem dahinter stehenden Bibliothekskonzept vgl. Oppenheim, Charles; Smithson, Daniel: What is the Hybrid Library? In: Journal of Information Science 25 (2) (1999) S. 97–112; für den deutschen Sprachraum vgl. Wissenschaftsrat: Empfehlungen zur digitalen Informationsversorgung durch Hochschulbibliotheken vom 13. Juli 2001, S. 29, unter http://www.wissenschaftsrat.de/texte/4935-01.pdf.
33
Vgl. Sutton, Stuart A.: Future Service Models and the Convergence of Functions: the reference librarian as technician, author and consultant. In: Low, Kathleen (ed.): The Roles of Reference Librarians, Today and Tomorrow. New York 1996, S. 125–143.
34
Vgl. ebd. S. 126.
35
Murray, R.: The Millennium Challenge – Towards the Hybrid Library (unveröffentlichter Vortrag). Zitiert nach: Oppenheim; Smithson (Anm. 32) S. 100. Mit einer ähnlichen Akzentuierung s. a. Rusbridge, Chris: Towards the Hybrid Library. In: D-Lib Magazine (July/August 1998) unter http://www.dlib.org/dlib/july98/rusbridge/07rusbridge.html.
36
Eine wesentliche Aufgabenstellung der Hybrid-Bibliothek ist natürlich, dass sie dem sog. Medienbruch aktiv begegnet, d. h., dass sie die in ihrer Hand befindlichen konventionellen und digitalen Informationsressourcen zu einem schlüssigen Serviceangebot bündelt und dabei der Nutzerperspektive den Vorrang vor allem anderen gibt. Vgl. dazu näher Horstkemper, Gregor: Informationsbündelung, Literaturversorgung, Publikationsunterstützung – Bibliothekarische Dienstleistungen für die Geschichtswissenschaften im Umbruch. In: Griebel, Rolf; Ceynowa, Klaus (Hrsg.): Information, Innovation, Inspiration. 450 Jahre Bayerische Staatsbibliothek. München 2008, S. 437–455, S. 437 ff.
37
Zu den sich dramatisch ändernden Nutzerbedürfnissen im digitalen Umfeld vgl. Gashaw, Kebede: The Changing Information Needs of Users in Electronic Information Environments. In: The Electronic Library 20 (1) (2002) S. 14–21.
38
Schmolling, Regine: Paradigmenwechsel in wissenschaftlichen Bibliotheken? Versuche einer Standortbestimmung. In: Bibliotheksdienst 35 (9) (2001) S. 1038–1039.
39
Vgl. näher Kempf, Klaus: Zugang zum Wissen. Die Bibliothek als Ort der Verfügbarkeit und Vermittlung von Information. In: Die Teßmann. Friedrich-Teßmann-Sammlung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (1957–2012). Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann (1982–2012), Wien-Bozen 2012, S. 129–141.
40
Alle Untersuchungen zum Nutzerverhalten, vor allem unter den führenden US-amerikanischen Forschungs- und Universitätsbibliotheken zeigen, dass heute fast kein einziger (!) Benutzer, weder Forscher noch Student, seine Informations- bzw. Literaturrecherche mehr auf der Bibliotheks-Website startet. Hier dominieren eindeutig die bekannten Suchmaschinen bzw. deren Einstiegsseiten. Vgl. von der zahlreich dazu erschienen Literatur u. a. Connaway, Lynn; Dickey, Timothy: The Digital Information Seeker. Report of the Findings from Selected OCLC-RIN, and JISC Committee (JISC). Bristol 2010, online unter: http://www.jisc.ac.uk/media/documents/publications/repors/2010/digitalinformationseekerreport.pdf und ganz neu die Studie des University Leadership Council „Redefining the academic library: Managing the migration to Digital Information Services“, online unter: http://www.uab.edu/library/images/documents/redefining-the-academic-library.pdf, vor allem die Abb. auf S. 17.
41
Die deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken gaben 2011/12 im Durchschnitt rund 40 % ihres gesamten Medienbudgets für den Erwerb, d. h. die Lizenzierung von e-Ressourcen aus, wobei die Schwankungsbreite zwischen den einzelnen Einrichtungen erheblich sind: http://www.bibliotheksstatistik.de/eingabe/dynrep/index.php. Bei den US-amerikanischen wissenschaftlichen Bibliotheken waren es nach Angaben der ARL nach einer Umfrage von 2010 bei vielen Mitgliedsbibliotheken schon über 50 % der für den Medienerwerb zur Verfügung stehenden Finanzmittel. Vgl. Potter, William Gray et al.: ARL Profiles: Research Libraries 2010, S. 31, online: http://www.arl.org/stats/index/profiles/; zur Entwicklung bis 2004 mit statistischen Nachweisen und Kommentierung vgl. ausführlich Lewis, David W.: A strategy for Academic Libraries in the First Quarter of the 21st Century. In: College & Research Libraries (September 2007) S. 418–444, S. 440 und Tab. 8.
42
Leggate, Peter: Acquiring Electronic Products in the Hybrid Library: Prices, Licences, Platforms and Users. In: Serials 11 (2) (1998) S. 103–108.
43
So Bilo, Albert: Anpassung oder Strukturwandel. Elektronische Publikationen und digitale Bibliotheken aus der Sicht bibliothekarischer Praxis. In: Tröger, Beate (Hrsg.): Wissenschaft Online. Elektronisches Publizieren in Bibliothek und Hochschule (ZfBB-Sonderheft, 80). Frankfurt a. M. 2000, S. 128.
44
Dies gilt im Prinzip auch dann, wenn die Bibliothek diesen Arbeitsschritt mittels eines sog. „approval plan“ im Wege des Outsourcing von einer Buchhandlung vornehmen lässt. Zum Thema Outsourcing und Approval Plan vgl. ausführlich Kempf, Klaus: Progetti di outsourcing e approval plans. 10 anni di esperienza in una grande biblioteca di ricerca. Il caso della Bayerische Staatsbibliothek. In: Current Issues in Collection Development: Italian and Global Perspectives. Atti del Convegno internazionale sullo Sviluppo delle Raccolte. Bologna 2006, S. 137–148.
45
Hier hat sich mit COUNTER eine Instanz entwickelt, die für Verlage/Produzenten und Bibliotheken/Nutzer beidseitig akzeptable Statistiken sorgt. Vgl. dazu näher: http://www.projectcounter.org/about.html.
46
Vgl. hierzu die Aussagen von Bernd Dugall wiedergegeben von Berghaus-Sprengel, Anke: „Die Situation erfordert radikal neue Kooperationsformen unter den Bibliotheken in Deutschland“. Bibliotheken zwischen Kooperation und Konkurrenz in Zeiten der Hochschulautonomie. Veranstaltung der gemeinsamen Managementkommission von dbv und VDB am 5. und 6. Juni in Dortmund. In: B.I.T.online 16 (4) (2013) S. 336–339.
47
Zur PDA-Erwerbung und den damit verbundenen Problemen im Detail vgl. Walters, William H.: Patron-Driven Acquisition and the Educational Mission of the Academic Library. In: Library Resources & Technical Services (nachfolgend zitiert: LRTS) 56 (3) (2012) S. 199–213; Fischer, Karen S.; Wright, Michael; Clatanoff, Kathleen et. al.: Give ’Em What They Want: A One-Year Study of Unmediated Patron-Driven Acquisition of e-Books. In: College & Research Libraries (September 2012) S. 469–492.
48
Womit de facto eine Aufgabe der Preisbindung, wie sie in Ländern, wie in Deutschland für die gedruckte Literatur bzw. deren Einzelerwerb üblich, ja vom Gesetzgeber verbindlich vorgegeben ist, einhergeht. Vgl. http://www.preisbindungsgesetz.de/content/faq/1082-e-book-preisbindung.htm.
49
Zu dem gesamten Thema E-Book-Erwerbung vgl. ausführlich Hammerl, Michaela; Kempf, Klaus; Schäffler, Hildegard: E-Books in wissenschaftlichen Bibliotheken. Versuch einer Bestandsaufnahme. In: ZfBB 55 (2008) S. 68–78; zur E-Book-Marktsituation in der EU vgl. Musinelli, Christina: Editech 2011: e-Books and Much More in Europa. In: Publishing Research Quarterly 27 (2011), S. 288–295. Zur Situation bei den amerikanischen wissenschaftlichen Bibliotheken: Blummer, Barbara; Kenton, Jeffrey: Best Practices for Integrating E-books in Academic Libraries: A Literature Review from 2005 to Present. In: Collection Management 37 (2012) S. 65–97.
50
In den USA kennt man Konsortien bei Bibliotheken für alle möglichen Fragestellungen bereits sehr viel länger. Im Bereich Medienerwerb hat sich dieses Phänomen dann seit den 90er-Jahren des letzten Jahrhunderts quasi rund um den Globus etabliert. Vgl. Turner, Christine N.: E-Resource Acquisitions in Academic Library Consortia In: LRTS 58 (1) (2014) S. 33–48.
51
Zum Konsortialerwerb von e-Ressourcen durch Bibliotheken gibt es mittlerweile hunderte von Veröffentlichungen. Für alle und bezogen auf die deutsche Situation vgl. Kellersohn, Antje; Meyer, Thorsten; Mittermaier, Bernhard; Schäffler, Hildegard: Zwischen Pay-per-View und »Big Deal« – Lizenzierung elektronischer Fachinformation in Deutschland. In: ZfBB 58 (3–4) (2011) S. 120–130.
52
Auf diesen Effekt weist in einer weitreichenden Untersuchung für US-amerikanische Bibliothekskonsortien Turner (Anm. 50) S. 36. Darüber hinaus gilt es zu bedenken: Das kooperative Element ist hier nicht nur unter dem Sammlungsaspekt (z. B. gemeinsam unterhaltene Zeitschriftenbestände oder besser gesagt, Zugriffsrechte), sondern auch unter Aufwandsgesichtspunkten zu sehen. Bei der konsortialführenden Bibliothek bilden sich mit zunehmender Erfahrung spezifische Kompetenzen für den gesamten e-Medienbereich aus, die allen Konsortiumsmitgliedern in unterschiedlichen Fragestellungen zugute kommen (Stichwort: Kosten- und Ressourcenersparnis). Zu diesem vor allem langfristig wichtigen Aspekt der Bibliothekskonsortien vgl. näher Schäffler, Hildegard: Lizenzierung elektronischer Medien für Nutzer und Bibliotheken – Digitaler Bestandsaufbau auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene. In: Information, Innovation, Inspiration (Anm. 36) S. 305–334.
53
D. h. im Umkehrschluss, dass sich die Sammlungen der einzelnen Konsortialteilnehmerbibliotheken inhaltlich immer mehr angleichen. Wir erleben unter diesem Aspekt eine zunehmende Homogenisierung der Bestände. Dies wird noch dadurch verstärkt, dass durch den zentral geförderten Erwerb von sog. National- und/oder Allianzlizenzen für ausgewählte Netzressourcen nunmehr alle zugriffsberechtigen Bibliotheken hier einen entsprechenden „Bestandsnachweis“ führen. Ergebnis: Der Bestand büßt sein herausragendes Charakteristikum, als Alleinstellungsmerkmal der einzelnen Bibliothek zu dienen, immer mehr ein.
54
Einen recht ansprechenden Definitionsversuch für die „hybride Sammlung“ liefert Corrall, Sheila: The Concept of Collection Development in the Digital World. In: Feldhouse, Maggi; Marshall, Audrey (eds.): Collection Development in the Digital Age. London 2012, S. 3–25, S. 16, die mit dem Hinweis auf eine ARL-Studie von 2002 als Sammlungen Informationsressourcen bezeichnet, „that the library manages, services and preserves on behalf of library users regardless of their location (or content).“ Wenig überzeugend sind dagegen die Begriffsfindungen und vorgenommenen Abgrenzungen von Gorman, Michael: Collection Development in Interesting Times: A summary. In: Library Collections, Acquisitions & Technical Services 27 (4) S. 459–462, S. 459. Den konkreten Ansatz, den profunden Bestandsaufbau und das ausgefeilte Erwerbungsprogramm der Bayerischen Staatsbibliothek im gedruckten Bereich systematisch um digitale Informationsressourcen zu erweitern, beschreiben in ihrem Beitrag Hammerl, Michaela; Moravetz-Kuhlmann, Monika; Schäffler, Hildegard: E-Medien im Profil. Digitaler Bestandsaufbau im Spannungsfeld von bestandsorientierter Erwerbungspolitik und bedarfsorientierter Informationsvermittlung. Ein Praxisbericht aus der Bayerischen Staatsbibliothek. In: BFP 33 (3) (2009) S. 303–314.
55
Zum Begriff und der Bedeutung der „grauen Literatur“ für die Forschung und die Bibliotheken vgl. Bortz, Jürgen; Döring, Nicola: Forschungsmethoden und Evaluation. Heidelberg 2006.
56
Brown, David: Open Access. In: Collection Development in the Digital Age (Anm. 54) S. 137–147, S. 137.
57
http://www.earlham.edu/~peters/fos/overview.htm.
58
Den ersten Online-Zugriff auf (Fulltext-)Preprints lieferte der bis heute weltweit für zahlreiche naturwissenschaftliche Disziplinen als Fachrepositorium dienende (Open Access) Preprint Server arXiv.org (www.arxiv.org). Der Zugriff ist immer noch gratis, aber das Geschäftsmodell für den Serverbetrieb wurde auf eine neue Basis gestellt. Vgl. Walker, Kizer: Collections and Content Provision in U. S. Academic Research Libraries: Crisis and Transition 2010. BFP 35 (1) (2011) S. 95–99, S. 99.
59
Bei der mittlerweile nicht mehr überschaubaren Zahl von Digitalisierungsinitiativen weltweit kann man grob zwischen solchen unterscheiden, die von zentraler staatlicher Stelle, z. B. der Nationalbibliothek eines Landes, betrieben werden, wie das Projekt Gallica in Frankreich http://gallica.bnf.fr/?lang=DE, dazu kommen kooperativ angelegte Projekte verschiedener öffentlicher Stellen und Einrichtungen, teilweise mit privatem Sponsoring, wie in den USA das Projekt American Memory: http://memory.loc.gov/ammem/about/index.html, bis hin zu Projekten, die als „public-private partnerships“ konzipiert sind, also als eine Zusammenarbeit von Bibliotheken mit kommerziellen Dienstleistern beinhalten, wie das Google-Book-Search-Projekt, das 2004 in den USA startete und mittlerweile zu einem globalen Unternehmen geworden ist. Alleine die Bayerische Staatsbibliothek bietet dank dieser Zusammenarbeit, aber auch aus eigenem Tun Ende 2013 über eine Million solcher „E‑Books“, also die digitale Kopie von urheberrechtsfreien Monographien und Periodika, aus eigenen Beständen frei zugänglich im Internet an. Zum Vorgehen der BSB in diesem Projekt vgl. Baumgartner, Martin; Hilpert, Wilhelm: Halbzeit – ohne Pause. Stand und Erkenntnisse der industriellen Massendigitalisierung an der Bayerischen Staatsbibliothek. In: B.I.T.online 14 (2011) S. 133–138.
60
Beispiel: Projekt Knowledge Unlatched – 28 Neuerscheinungen von 13 anerkannten wissenschaftlichen Verlagen werden durch die weltweite Subskription von über 300 Bibliotheken aus 24 Ländern für durchschnittlich 43 US-Dollar frei ins Netz gestellt. Vgl. IFLA-Press Release v. 11.3.2014 bzw. http://www.knowledgeunlatched.org/2014/05/knowledge-unlatched-pilot-summary-report/.
61
Grundsätzlich gilt diese Unterscheidung auch für Monographien und jede andere denkbare Veröffentlichungsform.
62
Das Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW), die frühere Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften, bietet auf ihrem Fachrepository Econstor mittlerweile frei zugänglich über 40 000 fachlich einschlägige Aufsätze und Preprints an. Nach eigener Aussage ist dies „die am schnellsten wachsende Sammlung von O.A.-Dokumenten im Internet.“ Siegfried, Doreen: Erste Bibliothek mit eigener internationaler Informatikforschungsgruppe. In: BFP 36 (2) (2012) S. 276–277, S. 277.
63
Vgl. mit Beispielen für die Geistes- und Kulturwissenschaften im Einzelnen Schäffler, Hildegard: Open Access-Ansätze und Perspektiven in den Geistes- und Kulturwissenschaften. In: BFP 36 (3) (2012) S. 305–311. Sie geht in ihrem Beitrag auch noch auf die im Rahmen des „grünen Wegs“ propagierte sog. Sekundäraggregation von Veröffentlichungen ein, wie sie z. B. bei den Projekten recenzio.net oder auch dem Portal „Leibniz Publik“ von der BSB zusammen mit kooperierenden Partnerinstitutionen erfolgreich praktiziert werden.
64
Vgl. Lewis, David W.: The Inevitability of Open Access. In: College & Research Libraries (September 2012) S. 493–506, S. 495 und Tab. 1 auf S. 502.
65
Eine schwer einzuschätzende Größe in diesem Zusammenhang sind die wissenschaftlichen Fachgesellschaften. Gerade die sehr renommierten US-amerikanischen unter ihnen, wie ACS, AMS oder IEEE sind selbst Teil des überkommenen, von den kommerziellen Verlagen praktizierten subskriptionsbasierten Publikationsmodells und im Moment nicht oder nur selten bereit, ihre zahlreichen, größtenteils sehr prestigeträchtigen und (sic!) sehr teuren Zeitschriftentitel unter O.A.-Bedingungen zu publizieren bzw. verlegen zu lassen.
66
Vertreter der Max-Planck-Gesellschaft äußern hier unzweideutig: „[...] sich mit Open Access keine zweitklassige Publikationsschiene herausbildet, sondern dass dieser Weg mindestens als qualitativ gleichrangig mit hergebrachten System anzusehen ist.“ Vgl. Schimmer, Ralf; Geschuhn, Kai; Palzenberger, Margit: Open Access in Zahlen: Der Umbruch in der Wissenschaftskommunikation als Herausforderung für Bibliotheken. In: ZfBB 60 (5) (2013) S. 244–250, S. 246.
67
Bei den diversen Wissenschaftsorganisationen weltweit – in Deutschland durch die DFG – sind in der letzten Jahren sog. Publikationsfonds, die für die Finanzierung der O.A-Periodika vorgesehen sind, eingerichtet worden bzw. die Einrichtung solcher Fonds wird gezielt gefördert. Vgl. für die Situation in Deutschland Fournier, Johannes; Weihberg, Roland: Das Förderprogramm „Open Access Publizieren“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Zum Aufbau von Publikationsfonds an wissenschaftlichen Hochschulen in Deutschland. In: ZfBB 60 (5) (2013) S. 236–243. Zum Vorgehen in Großbritannien, das weltweit im O.A.-Kontext nach wie vor eine Vorreiterrolle einnimmt: Horstmann, Wolfram: Finch und die Folgen – Open Access in Großbritannien. In: ZfBB 60 (5) (2013) S. 251–254. Aus der Max-Planck-Gesellschaft liegt sogar der Vorschlag auf dem Tisch, dass die Bibliotheken einen Teil ihres Erwerbungsetats, der bisher der Subskription der Verlagszeitschriftenabonnements dient, zu Gunsten dieser „Publikationsfonds“ umschichten sollten. Vgl. Schimmer, Ralf: Open Access und die Re-Kontextualisierung des Bibliothekserwerbungsetats. In: BFP 36 (3) (2012) S. 293–299. Vgl. für die besondere Situation bei den Geistes- und Kulturwissenschaften ganz grundsätzlich nochmals den Beitrag von Schäffler (Anm. 63) S. 309–311.
68
Die wissenschaftlichen Großverlage, wie Springer oder Oxford University Press waren auch hier die Vorreiter. Vgl. Brown (Anm. 56), S. 143. Mittlerweile haben sich aber auch mittlere Verlagshäuser in diese Richtung bewegt. Vgl. UB Regensburg und De Gruyter schließen Kooperationsverträge. In: B.I.T.online 15 (5) (2012) S. 512. Die Möglichkeiten der Verlage, über „hybride“ O.A.-Modelle ordentlich (zusätzliches) Geld zu verdienen, wird von Horstmann (Anm. 67) S. 253 thematisiert.
69
Schmidt, Birgit; Bargheer, Margot: Open Access. In: Handbuch Bibliothek (Anm. 12) S. 153–161, S. 156. Die Bayerische Staatsbibliothek hat 2009 mit „digi20“ ein Projekt zur Digitalisierung noch urheberrechtsgeschützter Monographien im Bereich Geisteswissenschaften gestartet. Mit Zustimmung der Verlage werden die Werke (mit einer Embargofrist von 5 Jahren) digitalisiert und nach O.A.-Kriterien im Internet frei zugänglich angeboten. Überraschende Erkenntnis: Die Nachfrage nach den nach wie vor verfügbaren gedruckten Exemplaren wurde dadurch erfolgreich angeregt. Zu den Einzelheiten des Projekts vgl. Schäffler, Hildegard; Seiderer, Birgit: Digitalisierung im urheberrechtsgeschützten Raum – das Projekt Digi20. In: ZfBB 58 (6) (2011) S. 311–315.
70
Vgl. hierzu die Kontroverse: Open Access Publikationskosten aus dem Erwerbungsetat? In: B.I.T.online 16 (4) (2013) S. 307–309.
71
Vgl. hierzu ausführlich Thiessen, Peter: Sichtbarkeit von Open-Access-Monographien als Herausforderung – Zur Rolle und Aufgabe von Bibliotheken. In: Perspektive Bibliothek 2 (2) (2013) S. 4–35.
72
Vgl. ausführlich Enderle, Wilfried: Frei zugängliche Netzpublikationen und Bestandsentwicklung. Vortrag auf dem 97. Deutschen Bibliothekartag 2008 in Mannheim. online: http://www.opus-bayern.de/bib-info/volltexte/2008/591/pdf/Enderle_NuB_2008.pdf.
73
Vgl. hierzu näher unten S. 390 ff.
74
In den sog. Virtuellen Fachbibliotheken (vgl. dazu weiter auf den nachfolgenden Seiten) werden die fachlich oder thematisch einschlägigen Webressourcen systematisch im Internet gesucht, fachlich bewertet, katalogisiert, d. h. mit standardisierten Metadaten, manchmal sogar mit umfangreichen Beschreibungen (abstracts) versehen und mit dem Link der Webressource in die sog. Fachinformationsführer, das ist das dafür vorgesehene Modul der ViFa, eingestellt. Die Links sollten im Prinzip regelmäßig auf ihre Beständigkeit und fachliche Relevanz überprüft werden. Außerdem ist bei qualitativ herausragenden Angeboten eine digitale Langzeitarchivierung erwünscht. Hier ist jedoch nach dem geltenden Urheberrecht selbst bei O.A.-Angeboten die explizite Zustimmung des Urheberrechtsinhabers notwendig. Die BSB startet seit geraumer Zeit solche Anfragen weltweit. Die Zustimmungsquote liegt zwischen 15–20 % der Anfragen. Überschlägig sind derzeit in den 47 ViFa über 300 000 fachlich relevante Websites erfasst, darunter rund 30 000 TWS (Auskunft von Herrn Franz G. Götz, verantwortlicher Mitarbeiter der BSB für die ViFa b2i, am 1. Juli 2014).
75
Vgl. Brazier, Caroline: What Did the Internet Ever Do for Us? Changes in Collection Development and Management at the British Library, 2000–2012. In: Alexandria 23 (3) (2012) S. 95–102, S. 99. Das Gegenbeispiel zu dieser Vorwärtsstrategie bildet unter diesem Aspekt die Staatsbibliothek zu Berlin. Sie veränderte ihr Erwerbungsprofil im ersten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts ebenfalls einschneidend, in dem sie aus Budgetgründen ihre Zeitschriftenerwerbung in den STM-Fächern auf Null fuhr. Überlegungen zur Einbeziehung (ausgabenneutraler) digitaler Informationsressourcen in den Bestandsaufbau wurden zu dieser Zeit offenbar aber noch gar nicht angestellt. Vgl. Schneider-Kempf, Barbara; Hollender, Martin: Die Staatsbibliothek zu Berlin verändert ihr Erwerbungsprofil. In: Wissenschaft und Kultur in Bibliotheken, Museen und Archiven. Klaus Dieter Lehmann zum 65. Geburtstag. Hrsg. von Schneider-Kempf, Barbara u. a. München 2005, S. 223–238. Anmerkung: Die British Library ist hier lt. Caroline Brazier im Übrigen gerade den umgekehrten Weg gegangen; sie hat ihr Engagement im Bereich Life Science noch deutlich verstärkt. Vgl. Diess. in dieser Anm. S. 97.
76
Vgl. hierzu näher Enderle (Anm. 4) S. 312 mit weiteren Nachweisen.
77
Allgemein zum Thema Sichtbarkeit und Zugänglichkeit beim Bestandsaufbau vgl. Kempf, Klaus: Vascoda and the Subject-based Gateways – the German Answer to Visibility and Accessibility in Collection Development. In: LIBER Quarterly 16 (3/4) (2006) unter: http://liber.library.uu.nl/index.php/lq/article/view/7865/8060.Ein Beispiel für den Versuch, das Thema Sammlung und Sichtbarkeit mit den Mitteln des Internet wieder stärker in den Blickpunkt der Fachöffentlichkeit zu rücken, lieferte in jüngster Zeit die Staatsbibliothek Berlin mit ihrer neuen „Sammlungs-Website“. Vgl. dazu Rothkirch, Eva: Sammlungen – das Herz der Bibliothek. Ein Sammlungsportal für die Staatsbibliothek zu Berlin. In: ABI-Technik 32 (4) (2012) S. 211–218, S. 211.
78
So Wolff, Christian: Veränderte Arbeits- und Publikationsformen in der Wissenschaft und die Rolle der Bibliotheken. In: Bibliotheken gestalten Zukunft. Kooperative Wege zur digitalen Bibliothek. Dr. Friedrich Geißelmann zum 65. Geburtstag. Hrsg. v. Hutzler, Evelinde u. a. Göttingen 2008, S. 157–172, S. 162.
79
Ein willkommener Nebeneffekt ist, dass die bessere Sichtbarkeit auch einer verbesserten Information und Kommunikation mit den Sammlungskooperationspartnern dient.
80
Die typologische Differenzierung, die Rösch; Weisbrod noch 2004 zwischen (Fach-)Portalen und Virtuellen Fachbibliotheken gemacht hat, ist mittlerweile weitgehend obsolet geworden, da so gut wie alle ViFa die für die sog. Subject Portals charakteristischen Komponenten, wie z. B. personalisierte Dienste, ebenfalls aufweisen. Der synonyme Gebrauch der beiden Begriffe erscheint daher gerechtfertigt, vgl. Rösch, Hermann; Weisbrod, Dirk: Linklisten, Subjekt Gateways, Virtuelle Fachbibliotheken, Bibliotheks- und Wissenschaftsportale. Typologischer Überblick und Definitionsvorschlag. In: B.I.T.online 7 (3) (2004) S. 177–188, online: http://emedia1.bsb-muenchen.de/han/2384/www.b-i-t-online.de/archiv/2004-03-idx.html.
81
Einen aktuellen Überblick findet man unter folgender Adresse: http://webis.sub.uni-hamburg.de/webis/index.php/Webis_-_Sammelschwerpunkte_an_deutschen_Bibliotheken.
82
http://webis.sub.uni-hamburg.de/webis/index.php/Verteilte_nationale_Forschungsbibliothek.
83
http://de.wikipedia.org/wiki/Zentrale_Fachbibliotheken#Literatur.
84
Vgl. im Einzelnen Griebel, Rolf: Die Förderung der wissenschaftlichen Informationsinfrastruktur durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft – Zwischenbilanz zum DFG-Positionspapier „Wissenschaftliche Literaturversorgungs- und Informationssysteme: Schwerpunkte der Förderung bis 2015“. In: ZfBB 57 (2) (2010) S. 71–86. In allen westlichen Ländern mit einer vergleichbaren bibliothekarischen Versorgung wie in der Bundesrepublik Deutschland sind kooperative Bestandsaufbauüberlegungen entweder nie über theoretische Ansätze hinaus gekommen (vgl. beispielsweise die Niederlande oder auch Skandinavien mit Nachweisen im Bulletin/Ligue des Bibliotheques Européennes de Recherche. LIBER 30. Graz 1988) oder es kam allenfalls zu einer institutionalisierten Zusammenarbeit auf lokaler oder regionaler Ebene. Vgl. hierzu Turner (Anm. 50) S. 34 mit dem Hinweis auf das Konsortium der sog. Five College Libraries (FCL) in den USA.
85
Das Erfolgsgeheimnis dürfte in der zentralen Koordination durch eine der Wissenschaft unmittelbar verpflichtete Einrichtung wie der DFG verknüpft mit einer direkt am Bestandsaufbau, dem einzelnen Medienerwerb ansetzenden finanziellen Förderung (für gedruckte Medien werden 75 % der Gestehungskosten für ausländische bzw. fremdsprachige Literatur von der DFG übernommen) bestehen. Ähnlich erfolgreich wie der SSG-Plan agierte bzw. agiert mit gewissen Abstrichen seitdem die zentrale Förderung (durch die VW-Stiftung), nur noch die auf eine arbeitsteilige Antiquariaerwerbung und retrospektiven Bestandsaufbau abzielende Sammlung Deutscher Drucke (SDD). Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Sammlung_Deutscher_Drucke und umfassend der von Dugall, Berndt hrsg. Sammelband: Nationale Verantwortung für kulturelle Überlieferung. Symposium aus Anlass des zwanzigjährigen Bestehens der Sammlung Deutscher Drucke. Frankfurt a. M. 2010.
86
Vgl. im Detail dazu Lipp, Anne: SSG auf dem Prüfstand: Das DFG geförderte System der Sondersammelgebiete wird evaluiert. In: ZfBB 57 (5) (2010) S. 235–244.
87
So Effinger, Maria: Die Virtuellen Fachbibliotheken: Bausteine im DFG-System der überregionalen Sammelschwerpunkte. In: Jefcoate, Graham u. a. (Hrsg.): Sondersammlungen im 21. Jahrhundert. Organisation, Dienstleistungen, Ressourcen – Special Collections in the 21st Century. Organisation, Services, Resources. Wiesbaden 2008, S. 94–106, S. 95.
88
Zum Aufbau und Funktionieren der ViFa vgl. ausführlich Hohlfeld, Michael u. a.: Die Bibliothek als Wissensraum. Bibliotheksverbünde, virtuelle Fachbibliotheken. In: Handbuch Bibliothek (Anm. 12) S. 129–138. Aus Praktikersicht mit Bezug auf eine konkrete Konfiguration und stellvertretend für zahlreiche andere Publikationen zum sehr vielschichtigen Thema ViFa vgl. Nägele, Reiner: Vom Nutzen der ViFa Musik für die Musikwissenschaft. Eine Positionsbestimmung. In: ZfBB 59 (3–4) (2012) S. 137–145 und ganz aktuell die unter dem Themenschwerpunkt „Schwerpunkt Fachportale. Von Art-Historicum bis TIB-Portal“. In BFP 38 (1) (2014) S. 9–114 veröffentlichten Aufsätze.
89
Kritisch zum Ansatz der ViFa bzw. dessen Umsetzung vgl. die Studie Heinold, Spiller & Partner: Virtuelle Fachbibliotheken im System der überregionalen Literatur- und Informationsversorgung – Studie zu Angebot und Nutzung der Virtuellen Fachbibliotheken. Hamburg 2007.
90
Vgl. Lipp, Anne u. a.: „Die digitale Transformation weiter gestalten“ – Das Positionspapier der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu einer innovativen Informationsinfrastruktur. In: ZfBB 59 (6) (2012) S. 291–300; Kümmel, Christoph: Nach den Sondersammelgebieten: Fachinformationen als forschungsnaher Service. In: ZfBB 60 (1) (2013) S. 5–15; kritisch dazu Griebel, Rolf: Ein „folgenreicher“ Paradigmenwechsel. Die Ablösung der Sondersammelgebiete durch die Fachinformationsdienste für die Wissenschaft. In: ZfBB 61 (3) (2014) S. 138–157.
91
Zum Begriff „long tail“ vgl.: http://de.wikipedia.org/wiki/The_Long_Tail.
92
Peter Phillips, CEO von Cambridge UP, sieht gerade bei den renommierten Geisteswissenschaftlern weder eine verstärkte Hinwendung zur „goldenen“ Open-Access-Variante noch ein Rückzug vom gedruckten Buch. Das Gegenteil scheint im Moment der Fall zu sein. Die gedruckte Monographie hat wieder Konjunktur. Vgl. The Charleston Report. Business insights into the library market. 18 (5) (2014) S. 1. Ähnlich argumentiert Alt, Peter-André: Artikelflut und Forschungsmüll. Ein Plädoyer für die Monographie. In: Süddeutsche Zeitung, v. 23.6.2014, Nr. 141, S. 12.
93
Die Bibliotheken in Leipzig und Dresden wollen dem FID-Konzept folgen, weitgehend oder gar ausschließlich nur noch eine PDA-Erwerbung zu betreiben, also den systematischen Bestandsaufbau zur Gänze aufgeben. Der nachfolgend zitierten Veröffentlichung war leider nicht zu entnehmen, wie dieses Vorgehen in einem überregionalen Kontext mit Blick auf die bestehende Rechtslage konkret funktionieren soll. Vgl. Lazarus, Jens; Seige, Leander: FID für Medien- und Kommunikationswissenschaft. Universitätsbibliothek Leipzig entwickelt neuen Fachinformationsdienst: Leiskau, Katja; Walzel, Annika-Valeska: FID Kunst. SLUB Dresden und UB Heidelberg entwickeln arthistoricum.net weiter. Beides in: BIS – Das Magazin der Bibliotheken in Sachsen 1 (2014) S. 5–6 bzw. S. 7–8.
94
Vgl. Kümmel, Christoph; Strohschneider, Peter: Ende der Sammlung? Die Umstrukturierung der Sondersammelgebiete der Deutschen Forschungsgemeinschaft. In: ZfBB 61 (3) (2014) S. 120–129, insbes. S. 127.
95
Vgl. Gormann, Michael: The Enduring Library: technology, tradition and the quest for balance, Washington D.C. 2003, S. 8.
96
Brian T.Sullivan geht in seinem Beitrag „Academic Library Autopsy Report, 2050“. In: The chronicle of higher education, Jan. 2/2011 definitiv vom Verschwinden der wissenschaftlichen Bibliotheken aus. Nicht weniger pessimistisch ist David Nicholas, der die Rolle von (Informations-)Vermittlern, wie sie die Bibliotheken sind, in der digitalen Welt für gänzlich überflüssig erklärt. Vgl. Ders.: Disintermediated, Decoupled and Down. In: CILIPUPDATE (April 2012) S. 29–31. James G. Neal sieht eine Überlebenschance alleine für Einrichtungen (Bibliotheken), die über ausreichend Alleinstellungsmerkmale verfügen. Vgl. Ders.: Advancing from Kum baya to Radical Collaboration. Redefining the Future Research Library. In: Journal of Library Administration 51 (1) (2011) S. 66–76.
97
Den (analogen) Sondersammlungen bzw. ihrem retrodigitalisierten Pendant wird eine große Zukunft prophezeit. Sie werden zurecht als wesentliches Alleinstellungsmerkmal angesehen, worauf es künftig in einer von vermehrtem Wettbewerb geprägten Bibliothekswelt noch mehr als heute ankommen dürfte. Es wird unter diesem Vorzeichen ebenfalls davon ausgegangen, dass der Aufwand, der auch künftig in die Pflege und den Ausbau der Sondersammlungen fließen wird, ungefähr dem von heute – im Schnitt ca. 10 % der Medienaufwendungen – entsprechen dürfte. Vgl. hierzu die Überlegungen von Lewis (Anm. 41) insbes. S. 426 und die Grafik auf S. 427.
98
Zum Verhältnis von Original und Duplikat bzw. Kopie in der digitalen Welt ganz grundsätzlich vgl. Bredekamp, Horst: „Fundamentally, there is no difference between original and reproduction“. In: Burda (Anm. 15) S. 140–143.
99
Vgl. Jones, Edgar: Google Books as a General Research Collection. In: LRTS 52 (2) (2010) S. 77–89; überaus kritisch zum Google-Projekt Darnton, Robert: Digitalisierung und Demokratisierung. In: Nationale Verantwortung für kulturelle Überlieferung (Anm. 85) S. 133–144.
100
Hier wird Bezug genommen auf die Aussage des renommierten US-amerikanischen Bibliothekars J. H. Burton: „A great library cannot be constructed – it is the growth of ages.“, zit. nach von Lucius, Wulf D.: Bücherlust. Vom Sammeln. 2. Aufl. Köln 2000, S. 183.
101
Die O.A.-Megazeitschriften, wie PloS Biology, die offiziell monatlich erscheint, stellen fortlaufend Artikel ins Netz. Es handelt sich folglich mehr um eine Datenbank von unabhängigen Zeitschriftenartikeln als um eine herkömmliche Zeitschrift. Ein weiteres Beispiel für diesen Trend, dieses Mal aus dem kommerziellen Verlagswesen kommend, ist die neu lancierte O.A.-Megazeitschrift für Ingenieurwissenschaften von SAGE. Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/PLoS_Biology bzw. http://www.sagepub.com/journalsProdDesc.nav?prodId=Journal202145&utm_source=eNewsletter&utm_medium=email&utm_term=Jan-13&utm_content=online&utm_campaign=3H01&priorityCode=3H01.
102
Hazen, Dan: Rethinking Research Library Collections. A Policy Framework for Straitened Times, and Beyond. In: LRTS 54 (2) (2009) S. 115–121, S. 119. Ian Mulvany spricht in diesem Zusammenhang nur noch von „data“. Vgl. „If you ask for the libraries future, the answer is data“. In: B.I.T.online 17 (2) (2014), S. 160–164. Zur Auflösung des traditionellen Dokumentbegriffs im digitalen Zeitalter vgl. ausführlich Dudek, Sarah: Die Zukunft der Buchstaben in der alphanumerischen Gesellschaft. Text und Dokument unter digitalen Bedingungen. In: BFP 36 (2) (2012) S. 189–199.
103
Vgl. näher OECD – Organisation for Economic Co-operation and Development (Hrsg.): Giving Knowledge for Free – The Emergence of Open Educational Resources. Paris 2007; Hartmann, Bernd; Jansen, Felix: Open Content – Open Access – Freie Inhalte als Herausforderung für Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, MFG Stiftung Baden-Württemberg. Stuttgart 2008 (FAZIT-Schriftenreihe Band 16) online: http://www.fazit-forschung.de/index.php?eID=tx_nawsecuredl&u=0&file=uploads/secure/mit_download/FAZIT-Schriftenreihe_Band_21.pdf&t=1405262519&hash=582528c59a00caa730c7d529cde517b2.
104
Während im Jahr 2003 erst 7 % der publizierten Zeitschriftenartikel derartige Anreicherungen aufwiesen, traf dies im Jahr 2009 schon auf 25 % der Artikel zu. Vgl. Van der Graf, Maurits; Waaijers, Leo: A Surfboard for Riding the Wave. Towards a four Country Action Programme on Research Data. November 2011, S. 15, online unter: http://www.knowledge-exchange.info/Default.aspx?ID=469. Der Abschied vom Text als domierender Informationsform im digitalen Zeitalter ist für Klaus Ceynowa beschlossene – und eine nicht weiter zu bedauernde – Sache. Vgl. Ders.: Der Text ist tot – Es lebe das Wissen. In: Hohe Luft 1 (2014) S. 52–57.
105
Vgl. Seadle, Michael: Digitale Bibliotheken. In: Handbuch Bibliothek (Anm. 12) S. 139–146, S. 145.
106
Stäcker, Thomas: Die Digitale Bibliothek – auf der Suche nach einem Phantom. In: Die Digitale Bibliothek. Kodex. Jahrbuch der Internationalen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft. 1 (2011) S. 1–7, S. 6; zur neuen Textkultur, Massenautorenschaft u. a. vgl. Schneider, Ulrich Johannes: Was bedeutet die Virtualisierung der Textwelten, besonders für Bibliotheken. In: Nationale Verantwortung für kulturelle Überlieferung (Anm. 85) S. 145–154.
107
David W. Lewis sieht in der anhaltenden Fokussierung zumindest der US-amerikanischen wissenschaftlichen Bibliotheken auf die lokale Bestandsbildung die wesentliche Ursache (Stichwort: Geld kann nur einmal ausgegeben werden) dafür, dass man es versäumt hat, beizeiten neue, zeit- und technikgemäße, vor allem aber von den (durchschnittlichen) Nutzern stark nachgefragte neue Dienstleistungen zu entwickeln und anzubieten. Vgl. Ders.: From Stacks to the Web: The transformation of Academic Library Collection. In: College & Research Libraries 74 (2) (2013) S. 159–176, S. 168.
108
Anderson (Anm. 3) S. 214.
109
Zum Thema Webharvesting bzw. Webarchiving vgl. grundlegend: Pennock, Maureen: Web-Archiving. Technology Watch Report 13 (01) (2013) unter http://dx.doi.org/10.7207/twr13-01; DOI: http://dx.doi.org/10.7207/twr13-01; Bragg, Molly; Hanna, Kristine: The Web Archiving Life Cycle Model. Internet Archive (March 2013), https://archive-it.org/static/files/archiveit_life_cycle_model.pdf. Anwendungsszenarien in Deutschland: Naumann, Kai: Gemeinsam Stark. Web-Archivierung in Baden-Württemberg, Deutschland und der Welt. In: Archivar 65 (1) (2012) S. 33–41; Kugler, Anna; Beinert, Tobias; Schoger, Astrid: Web Archiving as a Service for the Sciences. In: iPres 2013. Proceedings of the 10th International Conference on Preservation of Digital Objects. 3.-5. September 2013. Lisbon 2013, S. 280–283 unter: http://purl.pt/24107/1/iPres2013_PDF/iPres2013-Proceedings.pdf.
110
Hazen (Anm. 102) S. 119–120.
111
Hier handelt es sich im Moment vor allem um Retrodigitalisate urheberrechtsfreier Literatur. Vgl. http://biodivlib.wikispaces.com/About bzw. http://www.medicalheritage.org/tag/center-for-the-history-of-medicine/.
112
Recht klare, ja sehr umfassende Vorstellungen, was die künftigen Sammlungsaktivitäten von Nationalbibliotheken angeht, hat Erland Kolding Nielsen für die eigene, die dänische Nationalbibliothek. Er sieht – die großen US-amerikanischen Universitätsbibliotheken ausgenommen – eigentlich nur noch Nationalbibliotheken weltweit arbeitsteilig bzw. vernetzt in der Pflicht, die künftigen großen digitalen Sammlungen, unabhängig vom Sammlungsobjekt aufzubauen und zu pflegen. Andere Bibliotheken spielen unter diesem Aspekt keine Rolle mehr. Vgl. Ders.: The National Library at a Crossroads: the Digital Content Revolution and its Consequences. In: Alexandria 23 (3) (2012) S. 131–141. Ähnliches gilt für die österreichische Nationalbibliothek. Vgl. Rachinger, Johanna: Die Österreichische Nationalbibliothek und ihre Vision 2025. In: BFP 37 (3) (2013) S. 288–292.
113
Vgl. Panzera, Don: International Cooperation in Collection building. The IEX Pilot Project at the Library of Congress. In: Bibliotheken gestalten Zukunft (Anm. 78) S. 115–125.
114
Man muss sich immer wieder die Dimension des Umfangs der Neuerwerbungen der LoC vor Augen führen: Sie erwirbt auf allen möglichen Wegen (vom Pflichtstückerecht bis zum Kauf im Ausland) pro Jahr im Durchschnitt um die 2 Millionen (!) Titel unterschiedlichsten Materials. Ihr Bestand beläuft sich derzeit auf rund 152 Millionen Bestandseinheiten (Titel). Vgl. Fischer, Audrey: Growing a Library. In: LCM – Library of Congress Magazine (September/October 2012) S. 16–17.
115
Die Bayerische Staatsbibliothek betreibt seit 2010 im Auftrag des Freistaates Bayern die sog. Verkündungsplattform, auf der die digitale Ausgaben der Ministerialblätter und das Bayer. Gesetz- und Verordnungsblatt online open access zur Verfügung gestellt werden. Vgl. Kugler, Anna; Brantl, Markus; Schoger, Astrid: Die Verkündungsplattform Bayern – Services und vertrauenswürdige digitale Langzeitarchivierung. In: B.I.T.online 4 (2012) S. 357–365.
116
Die sehr komplexe Thematik ist durch „good will“ und erheblichen Ressourceneinsatz alleine nicht zu lösen. Dazu bedarf es sicherlich auch geeigneter organisatorischer, sprich: arbeitsteiliger Modelle und der Schaffung entsprechender Infrastruktur. Lewis (Anm. 107) S. 172 zitiert in diesem Zusammenhang Beispiele aus anderen Bereichen bibliothekarischen Arbeitens, wie den HathiTrust mit Bezug auf die (digitale) Langzeitarchivierung.
117
Das Netz der Institutionellen Repositorien (IR) hat sich mittlerweile weltweit organisiert, in der COAR (= Confederation of Open Access Repositories). Vgl. näher Schmidt, Birgit; Bargheer, Margot: Open Access. In: Handbuch Bibliothek (Anm. 12) S. 157–158.
118
Mit einer Vielzahl von Beispielen von neuen (digitalen) Sondersammlungen vgl. ARL Working Group on Special Collections: Special collections in ARL Libraries. A Discussion Report. Washington D.C. 2009, www.arl.org/bm-doc/scwg-report.pdf; Prochaska, Alice: Digital Special Collections: The Big Picture. In: RBM. A Journal of Rare Books, Manuscripts & Cultural Heritage 10 (1) (2009) S. 13–24.
119
Siehe unter http://www.researchgate.net/. Zu den Interdependenzen zwischen Informations- und Kommunikationsverhalten und dem Gebrauch der „social media“ in der Forschung vgl. z. B. Gu, Feng; Widen-Wulff, Gunilla: Scholarly Communication and Possible Changes in the Context of Social Media. A Finnish case study. In: The Electronic Library 29 (6) (2011) S. 762–776.
120
Ausführlich zum Thema Sammlung und institutionelle Repositorien vgl. Brown, Josh: Collection Development and Institutional Repositories. In: Collection Development in the Digital Age (Anm. 54) S. 149–161. Die Zukunft der institutionellen, von Bibliotheken betriebenen Repositorien wird auch mit Blick auf die Verwaltung und öffentliche Zugänglichmachung der sog. Forschungsprimärdaten gesehen, die z. B. gesondert von der jeweiligen Publikation für die betreffende Science Community frei zugänglich in einem IR archiviert werden. Vgl. Fournier, Johannes: Zugang, Nachnutzung und Reproduzierbarkeit. Anmerkung zur künftigen Ausrichtung einer wissenschaftsadäquaten Informationsinfrastruktur. In: BFP 36 (2) (2012) S. 180–188, S. 187.
121
So Lewis (Anm. 41) S. 426 und siehe auch die Grafik auf S. 427. Lewis, David W.: 2010 Top Ten Trends in Academic Libraries. A review of current literature. In: College & Research Libraries News 71 (6) (2010) S. 286–292, S. 288. Irmgard Siebert sieht vor diesem Hintergrund auch die für den deutschsprachigen Raum so typischen Regional- und Landesbibliotheken mit ihren teilweise unglaublich reichhaltigen Sondersammlungen wieder im Aufwind. Vgl. Dies.: Die Zukunft liegt in der Vergangenheit. Historische Bibliotheken auf dem Weg zu Forschungsbibliotheken. In: BFP 37 (1) (2013), S. 78–90, S. 89.
122
Tony Horava weist zurecht daraufhin, dass das „Warenhauskonzept“ des traditionellen Bestandsaufbaus, also an vielen Stellen möglichst viel (der gleichen Information) für eine eventuelle Nutzung vorzuhalten, im digitalen Zeitalter an seinem Ende angekommen ist. Er erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass bereits 1979 in der von Allen Kent erstellten UB Pittsburgh-Fallstudie festgestellt wurde (Anm. 13), dass auf nur 26 % des Monographienbestands über 82 % der Nutzung entfielen, also große Teile des Bestandes nie genutzt wurden. Vgl. Ders.: Challenges and Possibilities for Collection Management in a Digital Age. In: LRTS 54 (3) (2010) S. 142–152, S. 149 und Kent, Allen: Use of Library Materials: The University of Pittsburgh Study. N.Y. 1979.
123
In diesem Kontext ist auf zwei Phänomene hinzuweisen: Zum einen steht auch die universitäre Lehre vor einem tiefgreifenden Umbruch. Immer häufiger werden Unterrichtseinheiten auch digital, über das Internet angeboten. Vgl. Heiß, Hans Ulrich: Digitale Kulturrevolution. In: duz Magazin 2 (2013) S. 12–13. Zum anderen sind schon heute zahlreiche, sehr qualitätsvolle Lehr- und Lernmaterialien nach den O.A.-Kriterien frei zugänglich im Internet erhältlich, die sog. Open Educational Resources (OER), die natürlich Teil der eigenen Sammlung werden können. Vgl. zum Begriff OER den Link: de.wikipedia.org/wiki/Open_Educational_Resources. Mit konkreten Beispielen wartet Jürgen Plieninger auf. Vgl. Ders.: Blickpunkt Internet: Es gibt viel mehr als Google und Wikipedia. In: Buch und Bibliothek 64 (10) (2012) S. 720–721.
124
Partnerschaften in der Nachbarschaft gehen gleichwohl vor. Verwiesen wird in diesem Zusammenhang auf die jüngst vereinbarte Kooperation zwischen den Bibliotheken der Columbia University und der Cornell University („2 CUL“), die eine radikale Neuausrichtung u. a. beim Bestandsaufbau vorsieht. Beide Universitäten werden für bestimmte Fächer/Fakultäten nur noch einen (gemeinsamen) Bestand vorhalten. Vgl. Thomas, Marcia L.: Disruption and Disintermediation. A Review of the Collection Development and Management Literature, 2009–10. In: LRTS 56 (3) (2012) S. 183–198, S. 187; Neal (Anm. 96) S. 66–76.
125
Dugall, Berndt: Informationsinfrastrukturen gestern, heute, morgen. Anmerkungen zu Empfehlungen des Wissenschaftsrates. In: ABI Technik 31 (2) (2011) S. 92–107, S. 107.
126
Vgl. Spiro, Lisa; Henry, Geneva: Can a New Research Library Be ALL-Digital? In: The Idea of Order: Transforming Research Collections for 21st Century Scholarship, Washington 2010 (CLIR publications 147) S. 5–80, S. 9. So auch das US-amerikanische „University Leadership Council“ in seiner Studie aus dem Jahre 2011 „Redefining the academic library: Managing the migration to Digital Information Services“. Online: http://www.educationadvisoryboard.com/pdf/23634-EAB-Redefining-the-Academic-Library.pdf.
127
Anderson (Anm. 3) S. 215.
128
Vgl. Anderson (Anm. 3) S. 214.
129
Anderson spricht hier expressis verbis die bestehenden Sammlungen der „Open-Access-Großverleger“, also die Google book search collection und den Hathitrust Corpus, an. Zum Thema Hathitrust vgl. ausführlich: Christenson, Heather: Hathitrust. A Research Library at Web Scale. In: LRTS 55 (2) (2011) S. 93–102.
130
Die herausragende Bedeutung einer spartenübergreifenden Kooperation zwischen den drei Institutionengruppen bezogen auf das Sammeln digitaler Materialien wird auch von Dan Hazen eigens hervorgehoben. Vgl. Hazen (Anm. 102) S. 119; mit ersten Beispielen aus der ganzen Welt: Manzuch, Zinaida: Collaborative Networks of Memory Institutions in Digitisation Initiatives. In: The Electronic Library 29 (3) (2011) S. 320–343.
131
Zum Sammlungsgut und Sammlungsgedanken sowie die aus jüngerer Zeit stammenden, maßgeblich auf den digitalen Umbruch zurückgehenden Kooperationsideen und -konzepte in den Archiven. Vgl. Füßl, Wilhelm: Sammlungsgut in Archiven – Strategien zu einer verteilten Sammlungspolitik. In: Archive in Bayern. Aufsätze – Vorträge – Berichte – Mitteilungen, Band 5. (2009) S. 307–320; Brenner-Wilczek, Sabine; Stahl, Enno: Sammeln und Bewahren im elektronischen Zeitalter – Die Neudefinition der Literatur- und Kulturarchive. In: Archive und Öffentlichkeit 76. Deutscher Archivtag 2006 in Essen. Tagungsdokumentation zum Deutschen Archivtag. Hrsg. V. VdA-Verband dt. Archivarinnen und Archivare e.V. Bd. 11 (2007) S. 93–101.
132
Andreas Bienert zählt sie zu den Pionieren der „Web-content-provider“. Vgl. näher Bienert, Andreas: Die digitalisierte Sammlung. In: Museen als Medien. Medien als Museen. Perspektiven der Museologie. Hrsg. v. Hubert Locher u. a., München 2004, S. 44–57, S. 47 mit weiteren Hinweisen.
133
Vgl. hierzu die virtuelle Rekonstruktion der Bibliothek des Klosters Lorsch: http://www.bibliotheca-laureshamensis-digital.de/ (Link überprüft am 12.7.14). Grundlegend zu dem Thema: Punzalan, Ricardo L.: Understanding Virtual Reunification. In: Library Quarterly: Information, Community, Policy 84 (3) (2014) S. 294–323.
134
Vgl. Mittler, Elmar: Die Bibliothek als Gedächtnisinstitution. In: Handbuch Bibliothek (Anm. 12) S. 33–38, S. 38.
135
In Europeana werden derzeit (Stand Juni 2014) rund 33,8 Millionen Objekte von Bibliotheken, Archiven, Museen, sowie Radio- und TV-Anstalten aus 36 Ländern angezeigt. http://www.europeana.eu/portal/ (Link geprüft am 1.7.2014).
136
Die Deutsche Digitale Bibliothek weist zurzeit (Stand Juni 2014) über 7,8 Millionen Objekte aus Bibliotheken, Archiven, Museen, Denkmalämtern und wissenschaftlichen Einrichtungen nach. http://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/ (Link geprüft am 1.7.2014).
137
Beide, Europeana und DDB, sind eigentlich nur „Metadaten-Pools“. Bei einer erfolgreichen Recherche bzw. dem sich daraus ergebenden Treffer/Metadatensatz wird auf das digitale Objekte in der heimischen Datenbank verlinkt.
138
Vgl. zu diesem Phänomen ausführlich das Sonderheft von „Science“ (2011), www.sciencemag.org/special/data.
139
Vgl. Lauer, Gerhard: Bibliothek aus Daten. In: Die Digitale Bibliothek. Kodex Jahrbuch der internationalen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft 1 (2011) S. 79–85, S. 82.
140
Haber, Peter: Die Rückkehr der Zahlen und Daten. Neue – digitale – Wege für die Geschichtswissenschaft? In: NZZOnline 26.01.2011 (aus: Meyer, Thomas: Virtuelle Forschungsumgebungen in der Geschichtswissenschaft – Lösungsansätze und Perspektiven. In: LIBREAS ideas S. 43) online: http://libreas.eu/ausgabe18/texte/05meyer.htm; Adams, Jennifer L.; Gunn, Kevin B.: Digital Humanities. Where to start? In: College & Research Libraries News (October 2012) S. 536–569.
141
Liebermann, Erez et al.: Quantifying the Evolutionary Dynamics of Language. In: Nature 449 (2007) S. 713–716.
142
Lauer, Gerhard: Kommentar aus Sicht eines Literaturwissenschaftlers. In: ZfBB 58 (3–4) (2011) S. 163–164.
143
Hey, Tom et al.: The Fourth Paradigm. Data-Intensive Scientific Discovery. (2010) unter http://research.microsoft.com/en-us/collaboration/fourthparadigm/.
144
Anderson, Chris: The End of Theory: The Data Deluge Makes the Scientific Method Obsolete. In: Wired Magazine (2008) unter www.wired.com/science/discoveries/magazine/16-07/pb_theory.
145
Der Aufbau und die Verbreitung der VRE werden in Europa vor allem in Großbritannien und in Deutschland nachhaltig gefördert. In Großbritannien ist auf die grundlegende Studie hinzuweisen „Virtual Research Environment: Collaborative Landscape Study.“ A JISC funded project. Erarb. durch Carusi, Annamaria; Reimer, Torsten, Jan. 2010 (http://www.jisc.ac.uk/publications/reports/2010/vrelandscapestudy.aspx). In Deutschland läuft die Förderung über die DFG mit der speziellen Förderlinie / Aktionslinie 13 „Virtuelle Forschungs umgebungen“ (http://www.dfg.de/foerderung/programme/infrastruktur/lis/lis_foerderangebote/virtuelle_forschungsumgebungen/index.html). Im Moment sind bundesweit 33 Projekte teilweise unter Beteiligung von Bibliotheken auf den Weg gebracht worden. Bis 2020 sollen in Deutschland für alle Wissenschaftsgebiete und Forschungsfelder VRE – das wären nach derzeitigen Plänen 240 – verfügbar sein. Vgl. Fournier (Anm. 120) S. 188; Förderer ist auch die EU, vgl. die Projekte des European Strategy Forum Research Infrastructures (ESFRI) unter http://ec.europa.eu/research/infrastructures/index_en.cfm?pg=esfri.
146
Vgl. nachfolgend Lossau, Norbert: Virtuelle Forschungsumgebungen und die Rolle der Bibliotheken. In: ZfBB 58 (3–4) (2011) S. 154–163; Horstmann, Wolfram; Kronenberg, Hermann; Neubauer, Karl Wilhelm: Vernetze Wissenschaft. Effektivere Forschung mit neuen Werkzeugen. In: B.I.T.online 14 (4) (2011) S. 354–362.
147
http://de.wikipedia.org/wiki/Virtuelle_Forschungsumgebung (überprüft am 12.7.14).
148
Vgl. Kindling, Maxi: e-Search und Bibliotheken. In: Handbuch Bibliothek (Anm. 12) S. 146–152, insbes. Fig. 1 auf S. 149.
149
Vgl. Top Trends in Academic Libraries. A review of the trends and issues affecting academic libraries in higher education. In: College & Research Libraries News 75 (6) (2014) S. 294–302.
150
Vgl. hierzu die grundlegende Arbeit von Mittler, Elmar: Wissenschaftliche Forschung und Publikation im Netz. Neue Herausforderungen für Forscher, Bibliotheken und Verlage. In: Füssel, Stephan (Hrsg.): Medienkonvergenz – Transdisziplinär. Media Convergence – across the Disciplines (Media Convergence – Medienkonvergenz 1) Berlin 2012, S. 31–80.
151
Vgl. Hahn, Karla L.: Research Library Publishing Services: new options for university publishing. Washington D.C. 2008. Die Bayerische Staatsbibliothek verfügt seit April 2008 über ein „Zentrum für Elektronisches Publizieren (ZEP)“. Dieses bietet für einzelne Wissenschaftler, aber auch Forschungsgruppen und Wissenschaftsinstitutionen sog. digitale Veröffentlichungsplattformen mit allen notwendige Tools für eine e‑Publikation an. Außerdem übernimmt es die Archivierung der Veröffentlichungen. Vgl. Horstkemper, Gregor; Kempf, Klaus: Online-Publikationen für Wissenschaft und Verwaltung. Eröffnung des Zentrums für elektronisches Publizieren (ZEP) der Bayerischen Staatsbibliothek. In: Bibliotheks-Magazin 3 (2008) S. 68–71 und Horstkemper (Anm. 36).
152
Ein klares Plädoyer für die Übernahme dieser neuen Aufgabe durch die Bibliotheken hält Lauer (Anm. 139) S. 81.
153
Vgl. zu dem Thema Mitarbeit von Bibliotheken in VRE Neuroth, Heike: Die Bibliothek als Wissensraum. Aktuelle und künftige Forschungsaufgaben. In: Handbuch Bibliothek (Anm. 12) S. 218–227, S. 224.
154
Grundlage der Datenzusammenführung und ‑bearbeitung in den VRE sind die formale Beschreibung und inhaltlich-semantische Erschließung. Diese basieren auf Metadatenschemata. Neue Metadatenschemata müssen entwickelt werden, die sukzessive das gesamte Spektrum der Wissensobjekte und ihre Verknüpfung beschreiben. Vgl. Lossau (Anm. 146) S. 157.
155
Die Formen der Forschungskommunikation werden mittlerweile ganz wesentlich durch Verhaltensweisen geprägt, die aus dem Umgang insbesondere der jüngeren Forscher mit den sozialen Netzwerken herrühren. Vgl. Fournier (Anm. 120) S. 188.
156
Nach einer grundlegenden Studie der ARL wird die Integration der IR bzw. die auf ihnen basierenden Dienste in den sich neu formierenden wissenschaftlichen Arbeitsablauf, also in die entstehenden VRE, essentiell für die weitere Entwicklung der IR und der sie betreibenden Bibliotheken sein. Vgl. The Research Library’s Role in Digital Repository Services. Final Report of the ARL Digital Repository Issues Task Force. 2009 unter: http://www.arl.org/storage/documents/publications/repository-services-report-jan09.pdf (überprüft am 12.7.14), S. 18 ff. Die einzelnen potentiellen Aufgaben für Bibliotheken werden in den Arbeiten von Apel, Jochen: Ein neues Aufgabenfeld für Bibliotheken? Virtuelle Forschungsumgebungen in den Naturwissenschaften am Beispiel des Fachs Physik. In: Perspektive Bibliothek 1 (2) (2012) S. 77–105 und für die Geisteswissenschaften u. a. von Klein, Julia Elisabeth: Virtuelle Forschungsumgebungen als Entwicklungsfeld für Bibliotheken am Beispiel des „Deutschen Textarchivs“. Abschlussarbeit am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft, Humboldt-Universität Berlin. (18.05.2012) sowie von Meyer (Anm. 140) und Borel, Franck; Steller, Heike: Tambora – die Entstehung einer virtuellen Forschungsumgebung. In: B.I.T.online 15 (5) (2012) S. 423–430 fachspezifisch vorgestellt und analysiert.
157
Lossau (Anm. 146) S. 161.
158
Virtual Research Environment (Anm. 145) S. 44.
159
Lossau (Anm. 146) S. 160.
160
Vgl. Bonte, Achim; Ceynowa, Klaus: Bibliothek und Internet: die Identitätskrise einer Institution im digitalen Informationszeitalter. In: Lettre International 100 (Frühjahr 2013) S. 115–117.
161
Die EU fördert die Neuorientierung der wissenschaftlichen Veröffentlichungen unter Web 2.0-Bedingungen (unter Einschluss der Bibliotheken) im Wege von Projektvorhaben. Vgl. Koch, Roland: In Zukunft ist die Bibliothek digital, und sie kommt zum Forscher. Publizieren in sozialen Netzwerken. In: duz 1 (2013) S. 7.
162
Neuland ist diese Form der Zusammenarbeit auch für bedeutende US-amerikanische Forschungsbibliotheken wie eine ARL-Studie von 2010 zeigt. Vgl. im Detail – mit 6 Fallstudien – Soehner, Cathrine; Steeves, Cathrine; Ward, Jennifer: E-Science and Data Support Services: a study of ARL member institutions. Washington D.C. 2010 unter: http://www.arl.org/storage/documents/publications/escience-report-2010.pdf. Wie weit die Zusammenarbeit teilweise aber auch schon gediehen ist, zeigt das Beispiel der National Geospatial Digital Archives, eine Einrichtung, die sich mit Messdaten und Satellitenaufnahmen von der Erde, die bei der Weltraumforschung angefallen sind bzw. noch anfallen, beschäftigen. Die Bibliotheken der Stanford-University und der University of California in Santo Barbara nehmen sich gemeinsam der Datenverwaltung i. w. S. an. Vgl. ausführlich: Erwin, Tracey; Sweetkind-Singer, Julie; Larsgaard, Mary Lynette: The National Geospatial Digital Archives Collection Development: Lessons Learned. In: Library Trends 57 (3) (2009) S. 490–515.
163
Die Entwicklungschancen der Bibliotheken mit Bezug auf die VRE werden im deutschen Bibliothekswesen zwiespältig beurteilt. Während sich E. Mittler ausgesprochen optimistisch äußert: „Die flüchtigen digitalen Medien brauchen die institutionelle Dauerhaftigkeit der Bibliotheken“ (siehe Handbuch Bibliothek (Anm. 12) S. 392), sieht Berndt Dugall die Erfolgsaussichten in diesem Bereich mit Hinweis auf zwei einschlägige Studien aus jüngster Zeit in Großbritannien und den USA (MacColl, John; Bubb, Michael: Supporting Research: Environments, Administration and Libraries. OCLC Research 2011, online unter: http://www.oclc.org/research/publications/library/2011/2011-10.pdf), mit großer Skepsis. Vgl. Dugall, Berndt: Lässt sich die Zukunft von Bibliotheken prognostizieren? In: ABI-Technik 32 (3) (2012) S. 141–162, S. 159.
164
Burda (Anm. 15) S. 182.
165
Bredekamp, Horst: Antikensehnsucht und Maschinenglauben. Die Geschichte der Kunstkammer und die Zukunft der Kunstgeschichte. Berlin 1993, S. 102.
166
Te Heesen, Anke; Spary, E. C.: Sammeln als Wissen. In: Diess.: Sammeln als Wissen. Göttingen 2001, S. 7–21, S. 9.
167
So Bredekamp (Anm. 165).
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