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Licensed Unlicensed Requires Authentication Published by De Gruyter January 15, 2008

Zur Frühgeschichte des Niederländischen (mit Blick auf das Friesische und Kentische)

  • Klaus-Peter Lange

Über der Frühgeschichte des Niederländischen liegt noch immer tiefes Dunkel. Das heißt nicht, daß man sich nicht intensive Gedanken über die sprachliche Situation vor dem Erscheinen der ersten als eigentlich niederländisch angesehenen Texte (die ›probatio pennae‹, der Lobvers und die Namenliste aus Munsterbilzen, die Wachtendonckschen Psalmen und Glossen und der Leidener Willeram) gemacht hätte, also über das Niederländische vor der Zeit um 1100. Die meisten geschichtlichen Darstellungen der nl. Sprache verzichten allerdings auf Annahmen über diese graue Vorzeit und begnügen sich mit der Darstellung der Merkmale des ›Altniederländischen‹. Das ist angesichts des Mangels an frühen Texten durchaus zu respektieren. Unter den Geschichten des Nl. hebt sich die von Vekeman/Ecke (1992) insofern hervor, als sie das Altnl. auf das ›Nordseegermanische‹ zurückzuführen versucht und nicht auf ein hypothetisches ›Altniederfränkisch‹. Zum Nordseegermanischen rechnen Vekeman/Ecke »die Dialekte im von Angeln, Sachsen, Jüten und Friesen kolonisierten Britannien, auf deren Grundlage das Altenglische entstanden ist, friesische Dialekte […] und andere als friesische Dialekte in einem Teil des heutigen nl.-sprachigen Gebiets und möglicherweise auch auf dem Gebiet des heutigen Niedersachsen« (S. 32). Das Nordseegermanische bilde aber keine homogene Gruppe; kein Merkmal sei in jedem nordseegerm. Dialekt bzw. in jeder auf das Nordseegerm. zurückgehenden Sprache vorhanden. Vor allem fällt ja die engere Zusammengehörigkeit des Friesischen und Kentischen auf und ihr Unterschied zu den anderen nordseegermanischen Sprachen.

Online erschienen: 2008-01-15
Erschienen im Druck: 2003-December-19

© Max Niemeyer Verlag GmbH, Tübingen 2003

Downloaded on 19.3.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/BGSL.2003.431/html
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