Abstract
In modernen Industriegesellschaften sind zunehmend mehr Menschen vom Phänomen der subjektiven Elektrosensibilität betroffen. Als eines der klinischen Symptome werden häufig Dysästhesien in der Haut berichtet, die - physiologischen Überlegungen folgend - hypothetisch auf Änderungen der Mikrozirkulation zurückgeführt werden können.
Diese Hypothese wurde in der vorliegenden Studie überprüft durch Messungen der Mikrozirkulation der Haut des rechten Daumens mittels „Laser-Doppler-Flowmeter“ (LDF) an sieben gesunden Proban und an 3 Personen, die überzeugt waren, unter Elektrosensibilität zu leiden mit und ohne den Einfluss eines zirkulär polarisierten magnetischen Wechselfeldes (96 μT, 50 Hz).
Die Feldexposition führte zu keiner signifikanten Änderung der LDF-Werte. Das LDF-Verhältnis („Feld ein“/Kontrollwert) betrug 1,03 ± 0,03. Im Gegensatz dazu verursachten physiologische Stimuli signifikante Änderungen der Mikrozirkulation sowohl bei den Probanden als auch bei den elektrosensiblen Patienten: Während der Phase einer reaktiven Hyperämie nach Blutleere war das LDF-Verhältnis auf 2,02 ± 0,36 erhöht. Nach Simulation einer Hyperventilation (zehn tiefe Atemzüge) war das LDF-Verhältnis vermindert auf 0,63 ± 0,18.
Zusammenfassend lässt sich aussagen, dass ein Einfluß des applizierten Magnetfeldes (96 μT, 50 Hz) auf die Mikrozirkulation der Haut weder bei gesunden Probanden noch bei elektrosensiblen Personen beobachtet werden konnte.
Electromagnetic hypersensitivity (EH) is an increasing problem in modern industrial societies. As crawling sensations are frequently mentioned by EH patients alterations in cutaneous microcirculation possibly linked to exposure to magnetic fields might be involved in the development of such sensations and further dysesthesias.
In seven healthy volunteers and in three persons convinced to suffer from EH the microcirculation of the right thumb was determined by laser-Doppler-flowmetry (LDF) during exposure to circularly polarized 50 Hz magnetic flux densities of 96 mT. During field exposure the LDF values remained constant. The LDF ratio „field on/field off“ was found to be 1.03 ± 0.03. In contrast, reactive hyperemia and hyperventilation caused significant changes in the LDF values of volunteers as well as of EH patients. Following arterial congestion of the forearm microcirculation of the thumb was clearly increased during reperfusion, and the LDF values were elevated up to 2.02 ± 0.36. 10 deep breaths caused a significant decrease in the LDF values up to 0.63 ± 0.18.
In conclusion, reactive hyperemia and hyperventilation caused clear alterations of cutaneous microcirculation, whereas, 50 Hz magnetic fields had no influence on cutaneous microcirculation.
© Walter de Gruyter