Vorspann
Während der NS-Zeit wurden rund 500 Thorarollen auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin Weißensee vor der Zerstörung bewahrt. Bisher galt die Erforschung der konkreten Umstände als Desideratum. Anna Georgiev kann die Geschichte der in Weißensee versteckten Thorarollen von ihrer Einlagerung bis hin zu ihrer Verteilung nach dem Krieg durch Hannah Arendt im Rahmen ihrer Tätigkeit für die Jewish Cultural Reconstruction nun weitergehend rekonstruieren, dabei greift sie auch auf bisher unveröffentlichtes Bildmaterial zurück. Das Verstecken der Thorarollen lässt sich als Form von Widerstand und jüdischer Selbstbehauptung begreifen. Trotz drohender Deportation setzten sich die Beteiligten für den Erhalt der Rollen und somit für die Bewahrung jüdischer Traditionen ein.
Abstract
During the Nazi period approximately 500 Torah rolls were saved from destruction at the Jewish cemetery in Berlin-Weißensee. Research into the exact circumstances has been lacking so far. Anna Georgiev can now extensively reconstruct the history of the Torah rolls hidden in Weißensee - from their storage to their post-war distribution by Hannah Arendt in the context of her activities for Jewish Cultural Reconstruction. In doing so, Georgiev can also rely on hitherto unpublished photographs. Hiding the Torah rolls can be interpreted as an act of resistance and Jewish self-assertion. Despite the threat of deportation, those involved aided the preservation of the rolls and thereby of Jewish traditions.
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